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Unser Urlaub im Juni-Juli 2007

o    führte uns über schmale Sträßchen und filigrane Brücken –
wieder
o    wir fuhren über Serpentinen hinauf auf 1500 Metern in den ewigen Schnee und anschließend über Serpentinen wieder hinunter zum Fjord –
o    wir sahen riesige Gletscher, wunderschöne Wasserfälle, tosende Bergflüsse und spiegelglatte Bergseen –
o    wir begegneten lustigen Trollen, putzigen Papageientauchern, Schafen und Ziegen aber keinem Elch und auch keinem Rentier –
o    wir erlebten hohe Berge, tiefe Schluchten, schmale Fjorde und viele Stabkirchen –
o    wir habe uns bemüht, alle Übernachtungsplätze im Foto festzuhalten (es aber manchmal vergessen...) –
o    alles in allem hatten wir einen wunderschönen Urlaub, dessen Beschreibung ihr nachfolgend nachlesen könnt:



Am Donnerstag, dem 14.06.2007 fahren wir 13.°° Uhr von zuhause los, landen ohne Autobahnstau 4 Stunden in Rostock und haben Glück, die 17 Uhr-Fähre nach Gedser ( 102 € bis Helsinborg) noch zu erwischen. Pünktlich 19.°° rollen wir als letztes Fahrzeug von der Fähre und fahren auf der E55 nach Helsinggör. Kurz von der Autobahn finden wir auf der linken Straßenseite einen schönen Rastplatz, auf dem man sicher auch übernachten könnte.

brücke
schloss
Auch der Autobahn-Wander-Parkplatz nach der Brücke ist gut zum Übernachten geeignet.
Von der Fähre nach Helsingborg sehen wir das Schloss von Helsinggör . Die Sonne steht noch kurz über dem Wasser.

Wir benötigen 2,5 Stunden auf der E47/E55 (ist übrigens sehr gut ausgeschildert!) bis zur Fähre nach Helsingborg, die sozusagen direkt auf uns wartet.


20 Minuten später rollen wir auf der E4/E6 in Richtung Göteborg, um am Abzweig Hjärnarp (nach 3* Ängelsholm) in Richtung Förslov/Torekow zum uns bereits von den vergangenen Fahrten bekannten Ranarpstrand abzubiegen, den wir 22.45 erreichen. Dazu biegen wir in Förslöv links ab, fahren durch Ranarp, um dann nach rechts Richtung Torekow (nicht nach Vejbystrand!) und kurz danach wieder links nach Ranarpstrand zu fahren

ranarp

685 km gefahren
Fähre Rostock-Gedser-Helsingborg: 100 €

Freitag, 15.06.2007
Wir wachen gegen 6.°° bei herrlichem Sonnenschein und 8°C auf. Wir haben wunderbar geschlafen, es war herrlich ruhig und so richtig dunkel ist es auch schon nicht mehr geworden. Das Toi-Toi am Parkplatz existiert nicht mehr – aber der Wasserhahn ist noch da und in ca 200m Entfernung gibt es ja am Strand noch ein Toilettenhäuschen, was allerdings an Sauberkeit zu wünschen übrig lässt.
Nach einem Frühstück fahren wir 8.°° bei mittlerweile 12,5°C in Richtung Göteborg.
Ca.35 km vor Strömstadt (noch vor Tanums Camping) gibt es auf der linken Seite einen schön gelegenen Parkplatz mit Info, der sicher auch zum Ü geeignet wäre.
12.50 Uhr bei km-Stand 636 (ab Gedser) und viel Sonne - wir sind in Norwegen! Vorher allerdings mussten wir erst mal 20 NKr Maut löhnen.
Weiter auf der E6 vor Moss, inOstfeld, waren bereits wieder 20 NKr Maut fällig. Und auch auf der RV 23 in Richtung Drammen mussten wir Maut bezahlen, dieses Mal 55 NKr, dafür durften wir dann auch die Tunnel unter dem Oslofjord nutzen.
In Drammen wollten wir die Spiralen besichtigen, das allerdings war ganz schön kompliziert, zumal wir mitten im Berufsverkehr in Drammen gelandet sind. Jetzt aber wissen wir: Die Spiralen sind auf der rv 283 ganz gut ausgeschildert. Dazu von Oslo kommend in Richtung Kongsberg - aber ja nicht über die Brücke fahren, sondern den Drammenfjord links liegen lassen - fahren, danach 2x rechts hinauf zu den Spiralen. 

Die Spiralen sind eine Dauerserpentine mit sechs 360-Grad-Umdrehungen - also einmal das Lenkrad links einschlagen und losfahren.


spiralen

 Da das Sprengen im Freien zu laut war, sprengte man im Inneren des Berges und erhielt so die einmalige Dauerkurve.Am Eingang zu den Spiralen steht ein Automat, welcher 50 NKr haben wollte - aber die Norweger vor uns fuhren einfach weiter - und wir hinterher. Kurze Zeit später spuckt uns der Berg wieder aus und wir haben einen Aussichtsplatz mit Blick auf Drammen, den Drammenfjord und den Drammselva erreicht.

drammen

Ob wir hier auch übernachten können? Vielleicht, aber am Eingang steht ein Schild mit den Öffnungszeiten von 7-23 Uhr und so fahren wir lieber wieder hinunter und übernachten nach einem kurzen Bummel durch das sonnige Drammen am Fuße der Spiralen. Hier in Drammen wird es auch nicht mehr dunkel und so lese ich noch ein wenig, während Torsten schon längst in tiefem Schlummer liegt.

570 km gefahren
Maut: 95 NKr

Sonnabend, 16.06.2007
Aufgewacht sind wir 5.°°, und nach der Morgentoilette fahren wir eine Stunde später bei 7°C und beginnendem Sonnenschein weiter auf der E134 und finden ca 20 km nach Drammen bei Darlen links und rechts der Straße große einsame Parkplätze, die sicher auch zum Ü geeignet wären. Auch ein Stück weiter, nun bereits auf der RV 40 findet sich ca 6 km hinter Kongsberg ein übernachtungsfreundlicher Wanderparkplatz. Die Staatsstraße 40 windet sich entlang des Flusses Lagen durch's idyllische Numedal mit seinen zahlreichen Stabkirchen und vielen Campingmöglichkeiten.

Stabkirche Nore
Stabkirche Uvdal

Als erstes finden wir die kleine dunkle Stabkirche in Nore aus dem 12.Jh., wenig später schon betrachten wir die Stabkirche in Uvdal. Beide Kirchen sind mit dem Blumenkohlsymbol gut asusgeschildert.

Stabkirche in Nore
Stabkirche in Uvdal



Die Stabkirche in Uvdal ist die schönste im ganzen Numedal, aber schon das Näherkommen kostet 35 NKr (und das schon früh halb 10!) Aber den schönsten Blick auf die Kirche haben wir sowieso vom Zufahrtsweg aus...
Ca 10 km nach Uvdal verändert sich die Landschaft stark, und wir kurven uns mit einer Steigung von 7% hinauf auf 1000m an die Ostausläufer der Hardangervidda.

hardangervidda
dagali
hardanger
hardanger

In Vastulan, auf 1100 Hm parken wir an einer Hütte und laufen 2 Stunden in strahlendem Sonnenschein bei 8°C über's Hochplateau. Es ist ziemlich windig, aber die Kargheit dieser Landschaft ist schon wieder faszinierend und eigentlich könnten wir immer weiter laufen...
Die Hardangervidda, an deren Ostseite wir uns befinden, ist die ausgedehnteste Hochgebirgsebene Europas (fast 30 mal größer als der Bayrische Wald) und faszinierend in seiner Reizarmut.

hardanger
blacky
ronja
wir

Nach diesem Hochplateau geht es wieder hinunter nach Dagali. Dort gibt es einen ü-freundlichen Parkplatz mit WC direkt am Fluss und kurz danach fahren wir wieder auf einer 6% Steigung hinauf auf's nächste Plateau. Auch auf der letzten "Zacke" vor Gjeilo bei Kikut findet sich ein großer Parkplatz. In Gjeilo (das liegt wieder unten im Tal) wechseln wir von der RV 40 (eine wunderbare und unbegingt empfehlenswerte Strecke!) auf die RV 7. Kurz danach geht es ab Ustaoset wieder hinauf in die Bergwelt, diesmal in den Schnee.

schnee am straßenrand
Eisschollen
schnee
dyranut Schneehöhe
Schneefelder und eis
bedeckte Bergseen säumen
den Straßenrand
Touristenhütte bei Dyranut
Größenvergleich!

Wir fahren bei knapp 14°C durch die nördliche Hardangervidda, vorbei an Schneefeldern und eisbedeckten Seen und erreichen bei Dyranut mit 1245 Hm den höchsten Punkt. Kurz nach Dyranut führt rechts eine steile Stichstraße zum Sysenstausee, dessen Staumauer begehbar ist. Auf dem Weg hinunter zum See finden sich die für Norwegen typischen Steinhaufen, von Menschen gebaute Trollbehausungen - auch ich hinterlasse für einen heimatlosen Troll einen Steinhaufen und hoffe, ihm damit eine Freude gemacht zu haben.
 
Ich im Schnee
sysenstausee
mein Steinhaufen
am stausee
am stausee
überall Schnee
Torsten am Sysenstausee
"mein" Trollheim
Wandern am
 Stausee

Es ist 16.°°, die Sonne strahlt vom leicht bewölkten Himmel und wir beschließen, auf dem Parkplatz am Stausee zu übernachten. Vorher laufen wir noch über die Staumauer und ein Stück in die Bergwelt hinein, finden mit dem Fernglas weit hinten Ferienhütten und bewundern deren Bewohner, die jedesmal 1-2 Stunden Fußmarsch auf sich nehmen müssen.

260 km gefahren

Sonntag, 17.06.2007
Vom Stausee aus fahren wir früh halb 8 bei leichtem Sprühregen und 9,5°C weiter zum Voringfossen, welchen wir 1/2 Stunde später erreichen. Wir finden einen großen leeren Parkplatz gleich neben dem Hotel und bewundern den Wasserfall von oben.

Voringfossen


Kurze Zeit später nochmal ein Hinweis zum Voringfoss, wir halten am Parkplatz an der alten Straße (dort könnte man auch gut übernachten!), laufen ein Stück über Felsbuckel und sehen den mächtigen Wasserfall nochmals aus einer anderen Perspektive.


Vorinfoss



Eidfjord
Unsere nächste Station ist Eidfjord, dort beobachten wir ein ankommendes Fährschiff und fahren weiter bis zur Fähre nach Brimnes, welche uns für 98 NKr über den Eidfjord nach Bruravik bringt.




Dort angekommen halten wir uns rechts und fahren auf der rv 572 zum Fjordstädchen Ulvic. Die Straße windet sich am Fjord entlang, steigt nach Ulvic in einem Wald steil bergan, aber es bietet sich leider keine Möglichkeit anzuhalten und die Landschaft zu genießen.


Wasserfall
Und so sind wir nach ca 30 km wieder auf der rv 13, die sich nach Vassenden in steilen Serpentinen mit einem wunderschönen Wasserfall rechts der Straße nach oben windet.
Serpentinen


Ganz oben angekommen ist auf dem dortigen Picknickplatz sicher auch das Übernachten möglich, aber es ist erst kurz vor 12 und so
rollen wir wieder in Richtung Voss hinunter. Wir bleiben auf der rv 13, fahren  bis Vinje, um danach in Zick-Zack Serpentinen wieder steil bergauf zum Vikafjell auf 980 Hm zu fahren. Oben angekommen ist die Straße zwar gut befahrbar, aber links und rechts erstrecken sich weite Schneefelder.

Schnee
Schnee im Sommer
Blick auf Vik


Blick auf das Städtchen Vik

Vom Fjell geht es ziemlich rasch wieder hinunter nach Vik am Sognefjord. Der Sognefjord ist mit 204 km der längste und mit bis zu 1300 m auch der tiefste der norwegischen Fjorde. Die Ufer steigen im Schnitt 1000 m hoch an.
In Vik versuchen wir vergebens, eine freie Internetverbindung zu bekommen und so rollen wir weiter zur Fähre nach Vangsnes.
serpentinen
 Auf der Straße dahin haben wir immer linkerhand den Fjord, rechts ragen Berge in die Höhe. Entsprechend schmal ist die Straße und ich bin heilfroh, dass sich der Gegenverkehr in Grenzen hält.

Sognefjord
Serpentinen

Sognefjord
stabkirche vik
Die Stabkirche Hopperstad kurz nach Vik ist eine schön restaurierte Stabkirche, gebaut ca 1130. Besonders deutliche Drachenköpfe an den Giebelspitzen sollen böse Geister abwehren
stabkirche vik

In Vangsnes schippern wir für 100 NKr über den Sognefjord nach Dragsvik und genießen dabei die wundervolle Aussicht auf den Fjord und die schneebedeckten Berge ringsherum.  Wir bleiben wiederum auf der rv 13 und rollen weiter am Vetlefjord entlang in Richtung Norden.
Vergeblich suchen wir ein Plätzchen zum freien Übernachten und so landen wir zum zweiten Male an diesem Tag auf einer Passhöhe. Es geht im Zick-Zack bergauf, oben bietet sich ein Picknickplatz mit wunderbarer
Aussicht.Wir finden einen mit dem Blumenkohlsymbol ausgestatteten Wasserfall. Auf dem dazugehörigen Parkplatz könnten wir nächtigen, aber es gibt keine Toilette und sicherlich die ganze Nacht über Touris, die den Wasserfall besichtigen wollen und so rollen wir wieder bergab nach Moskog und weiter auf der E 5 nach Forde.
Dort endlich finden wir einen Camping und beschließen, für 155 NKr (mit Strom 190 NKr) zu bleiben. Der leichte Regen ab und zu hat mittlerweile aufgehört und die Temperaturen haben sich auf 6°C in der Höhe und 18°C im Tal eingepegelt.
Morgen wollen wir an die Westküste - aber auf alle Fälle nicht mehr so lange fahren wie heute...

270 km gefahren
Fähren: Brimnes - Bruravik über den Eidfjord     98 NKr
        Vagsnes - Dragsvik über den Sognefjord  100 NKr

Camping in Forde: 155 NKr

Montag, 18.06.2007
Wir fahren in der Frühe 7.30 Uhr bei 1,5°C und strahlender Sonne auf der E5/E39 in Richtung Älesund. Ungefähr 20 km nach Moskog findet sich ein Hinweis auf einen Picknick- und Badeplatz, welcher sich als schöner und ü-freundlicher Rastplatz an einem See entpuppt.Entlang der E39 finden wir nach weitere schön gelegene Campingplätze. Überhaupt ist die Strecke entlang des 30 km langen Jölstravatn wunderschön.

Jölstravatn
wunderschön spiegeln sich die Berge im klaren Jölstravatn
Anda
Fähranleger in Anda

Für 74 NKr lassen wir uns mit der Fähre von Anda nach Lote übersetzen, von dort geht es weiter auf der E39 nach Nordfjordeid um anschließend auf der E15 in Richtung Westküste abzubiegen.
Linkerhand der Straße ist der Nordfjord, dahinter hohe schneebedeckte Berge.
In Nordfjordeid biegen wir links auf die E15 in Richtung der Insel Vagsoy mit dem Hauptort Maloy. Nach reichlich 50km immer am Nordfjord entlang erreichen wir über die elegant geschwungene Spannbetonbrücke die Insel,um noch auf den letzten Metern der Brücke nach links zum Kannestein abzubiegen.Dieser ist gut ausgeschildert, nur die Straße dahin ist sehr schmal - so dass wir einige Male die Ausweichstellen nutzen müssen. In Vogsvag biegen wir ab, die Straße wird noch schmaler und wir hoffen inständig, keinen Gegenverkehr zu haben.
Unser Hoffen wird erhört und kurze Zeit später sind wir im Dörfchen Oppedal und somit am Ziel unserer Wünsche. Der Kannestein ist ein von den Flutwellen und vom Geröll der Brandung becherförmig abgeschliffener Fels, oben dick, unten mit schlankem Stiel.



Kannestein

Aber auf der Insel wartet  lt. Womo-Buch noch ein wahrhaft traumhafter Strand auf uns. Auf dem Weg dahin wollen wir die auf der Fahrt zum Kannestein gesehene in einem Garten abgestellte Yacht (das Wasser ist noch ziemlich weit weg...) fotografieren und stellen mit Erschrecken fest, dass unser Foto seinin Geist aufgegeben hat... Norwegen-Urlaub ohne Kamera ist einfach nicht machbar! Also erkunden wir uns in Maloy nach einer Reparaturmöglichkeit - vielleicht ist ja nur was verkantet... - aber uns wird nur das Einschicken unserer Digi empfohlen. Also machen wir uns auf die Suche nach einem Fotogeschäft und werden im einzigen "Supermarkt" der Insel fündig. Kurze Zeit später und 1400 NKr leichter sind wir im Besitz einer nagelneuen Digitalkamera - und der Urlaub ist gerettet. Wir suchen den bereits erwähnten Traumstrand, fahren über Raudeberg (Vegearbeiten!) nach Refvik. Dort finden wir in Refviksanden den beschriebenen Traumstrand - und er ist tatsächlich traumhaft.Wir beschließen, für 140 NKr (einschließlich Strom) auf dem Camping zu bleiben, stecken das Geld und einen Zettel mit unserer Autonummer in einem Beutel und werfen diesen in den Briefkasten.
Das Wetter ist herrlich, die Sonne lacht vom stahlblauen Himmel, nur der Wind ist ziemlich stark und kühl - aber das tut unserer Stimmung keinen Abbruch.
Badetemperaturen sind die 11°C Wasser und die 14°C Luft allerdings leider nicht.

                                     unser Traumstrand in Refviksand
refvik Refvik
Refvik



Camping in Refvik
Refvik
Refvik


Brücke nach Vagsoy
sonnenuntergang

sonnenuntergang

geburtstagsblumen

Spannbetonbrücke zur Insel Vagsoy

Sonnenuntergang (man beachte die Zeit!)

...und es ist nicht wirklich dunkel...

Geburtstagsblumen für Torsten


 200 km gefahren
Fähre: Anda - Lote über den Nordfjord  74 NKr
Camping in Refviksand: 140 NKr


Dienstag, 19.06.2007
Heute hat Torsten Geburtstag! Punkt 0°° Uhr (siehe dazu das zweite Sonnenuntergangsbild) habe ich ihm gratuliert - aber ich glaube, er wollte lieber weiter schlafen...und so werden wir erst gegen halb sieben von der Sonne wachgekitzelt. Nach einem Frühstück in der Sonne machen wir noch einen Strandspaziergang. Zum längeren Bleiben ist es zu windig - und so machen wir uns halb 10 fertig für die Weiterfahrt. Ich wäre zwar liebend gern ins glasklare Wasser baden gegangen, aber die Wassertemperaturen sprachen eine deutliche Sprache... Mittlerweile haben wir  14°C und die Sonne strahlt.
Wir rollen auf der rv 618 um mehrere Fjordarme herum, nehmen am  Abzweig die rv 618 in Richtung Aheim und schrauben uns hoch ins Gebirge, um auf der anderen Seite wieder hinunter zum Vanylvsfjord zu gelangen, der uns auf einer anfangs sehr schmalen rv 620 mehrere Kilometer rechterhand begleitet. Wir wollen zum Vestkap. Der Weg dorthin ist sehr gut ausgeschildert und ab dem Abzweig nach Selje hat die Straße auch wieder die Breite für einen Mittelstreifen.
Kurz nach Mittag erreichen wir in dichtem Nebel das Vestkap auf der Klippe Kjerringa.
Am Beginn der Stichstraße ein Schild: 45 NKr/Person

vestkap

Wir fahren trotzdem weiter und finden kurz vor der Kuppe rechts einen inoffiziellen Platz zum Parken. Auch benötigen wir wärmere Kleidung, da die 8°C in der feuchten Nebelluft sich noch kälter anfühlen. Warm eingepackt laufen wir die verbleibenden Meter hinauf zum Kap - und sehen außer Nebel nichts!

vestkap-Parkplatz

Also eine Runde um's Vestkapphuset gedreht, den Gebühreneintreiber sehen wir gerade noch rechtzeitig ... wir tun, als hätten wir ihn nicht gesehen und verschwinden von der nebligen Plattform wieder in Richtung Auto.
vestkap-Haus


blick vom vestkap
Dort angekommen warten wir auf Wolkenlöcher - aber so richtig will das Wetter nicht und so rollen wir wieder hinab, fahren noch einmal links zum Örtchen Honningsväg, um von dort bei strahlendem Sonnenschein (das Vestkap liegt immer noch im Nebel!) den Ausblick zu genießen.

Honningsvag

Wieder zurück, biegen wir diesmal in Richtung Selje ab. Selje ist ein kleines hübsches Touristenfleckchen mit Badestrand, Gaststätten, einer Tanke, kostenlosem Parkplatz und einer Touristinfo. Auf dieser fragen wir nach einem Veterinär, um unseren Vierbeinern die geforderte Wurmkur zu geben. Dieser wohnt ca 10 Minuten entfernt. Zum Glück hatten wir die Tabletten aus Deutschland mitgebracht - der Veterinär - eine nette Frau - hätte keine gehabt. So aber waren wir eine halbe Stunde später um zwei Einträge in den Impfausweisen unserer Hunde reicher - und um 250 NKr ärmer.
In Selje hätten wir zwar problemlos auf dem Parkplatz übernachten können, aber es war erst 18.°° - und der Tag noch lang. Außerdem war der im Womo-Buch beschriebene Picknickplatz in Skarbö sehr abgelegen und einsam und direkt vor einem Geröllhang - wenn da was runterkommt... 
Also weiter auf der rv 618, wenig später auf der rv 61 zur Fähre nach Koparnes. Auch dort hätten wir zur Not übernachten können. Wir halten uns links, fahren immer am Rovdefjord entlang und landen an der Fähre in Aram, wo wir über Nacht stehen bleiben.
Fähranleger Aram
215 km gefahren

Mittwoch, 20.06.2007
Früh um sieben nehmen wir bei 12°C die Fähre nach Larsnet, fahren dann entgegen dem allgemeinen Strom nach rechts auf die rv 61 am Fähranleger Arvic vorbei weiter auf eine kleine Schotterstraße immer am Rovdefjord entlang. Wir finden 6 km später ein einsam im Wald gelegenes Picknickplätzchen, allerdings nur für 1 Fahrzeug geeignet und stehen kurze Zeit später auf einer Wendeschleife - darum haben uns die Einheimischen so komisch angeguckt, in diese Ecke verirrt sich kein Fremder! Entgegen unserer Straßenkarte ist der schmale Weg hier zu Ende und wir müssen wieder retour...vorbei zum Fähranleger Arvic, zurück nach Larsnet und diesmal mit dem Autostrom auf der rv 61 in Richtung Hareid! Kurz vor Arvic entdecke ich noch einen schönen Picknickplatz.

Fjord
Auch kurz hinter Larsnet finden wir rechts einen wunderschönen großen Picknickplatz, den wir  nun endlich zum Früstücken nutzen (der wäre auch gut zum Ü geeignet).
Picknick-Platz

Kurze Zeit später der nächste mögliche Ü-Platz rechts der Straße - und wir sind an der unromantischen Fähre geblieben... Vor Leikanger entdecken wir, bevor wir wieder hinunter ins Tal rollen, einen noch besseren Picknickplatz, ausgeschildert links neben der Straße und etwas abseits gelegen. Hier hätten wir wunderbar nächtigen können...! Auch Auslauf für unsere Vierbeiner ist vorhanden und wer will, kann abends noch wandern gehen.
Wir wollen zur Vogelinsel Runde, diese ist infolge guter Ausschilderung nicht zu verfehlen.

brücke
Wir fahren über mehrere Brücken, von denen die Rundebrücke mit ihren 428 m Länge die filigranste ist. Diese ist einspurig, hat aber in der Mitte eine Ausweichstelle für eventuellen Gegenverkehr. Auch die Remoybrua ist eine einspurige, 340 m lange Brücke mit Ausweichen in der Mitte.
brücke

Runde ist eine idyllische Insel mit hohen Steilklippen, das südlichste Brutgebiet Norwegens. Auf ihr brüten ca 600.000-700.000 Seevögel in riesigen Kolonien, von denen für uns die lustigen Papageientaucher am interessantesten sind.
Schafe
Vom Parkplatz (lt Womo-Buch zum Ü geeignet, aber mit einem großen "nächtigen verboten"Schild versehen) aus in ca 300 m steigt der Trampelpfad finauf zum Fuglefjellet auf das Hochplateau. Über Schafweiden und Wollgraswiesen kommen wir direkt zum Vogelfelsen "Rundebranden".



Picknick-Platz
Runde
Runde

Hilfreich wäre vielleicht eine Karte vom Gebiet gewesen, die soll es beim Camping Goksöyr geben. Aber auch ohne diese haben wir den Felsen gefunden und bewundern durch's Fernglas (nicht vergessen!), wie tausende Seevögel hin und her sausen, sich in die Tiefe stürzen und vom Wind treiben lassen. Einsamer Favorit sind die putzigen Papageientaucher, die so bunt gar nicht richtig in den Norden zu passen scheinen. Ich kann mich an ihnen nicht satt sehen und klettere am Felsen hinunter um ihr Treiben besser beobachten zu können. Sie fühlen sich unbeobachtet, putzen sich mit dem kurzen Papageienschnabel das Gefieder und stolzieren auf den Felsen auf und ab - eine wahrhaft lustige Truppe! Leider klappt das mit den Fotografieren nicht, die Entfernung ist zu groß.
Zurück von Runde fahren wir auf der rv 654 und anschließend der rv 61 nach Hareid und beobachten dort den regen Fährbetrieb. Im Supermarkt finden wir Sauerteigbrot mit Olivenöl ( 27 NKr/600 g - aber es ist jede Krone wert!!) und herrlich schmeckende Marmelade. Wir suchen einen Ü-platz und fahren nach links zum Ismansmuseet.
 

Dort gibt es auch einen womo-freundlichen Platz, aber erst einmal treibt es uns weiter bis zum Ende der Straße zu den Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg. Wir durchstreifen gemeinsam mit weidenden Schafen die alten Anlagen,finden diesen hübschen Seerosenteich -  keine Menschenseele begegnet uns.

Seerosen

Wieder am Eismeermuseum gelandet machen wir einen Spaziergang durch den Ort und entdecken eine freie Internetverbindung für unseren Laptop, so dass wir erst mal Urlaubsgrüße versenden können. Da der Platz am Museum zwar zum Ü im Womo ganz gut geeignet ist - aber weit und breit keine Toilette zu finden ist - fahren wir zurück nach Hareid.
Haus
Diesmal fahren wir geradeaus, lassen die Fähre links liegen und finden 2 km nach Hareid den Hinweis auf einen Badeplatz. Wir finden einen prima Sandstrand mit Toiletten in annehmbarer Entfernung (Richtung Denkmal) und beschließen zu bleiben.
Hareid

Das Denkmal wurde 1986 in Erinnerung an die Seeschlacht zwischen Norwegen und Dänemark 100 Jahre zuvor, also 986, gebaut. Wir benden den Tag mit Blick auf die unzähligen Schiffe (Fähren, Kreuzfahrer, Hortigrouten, Frachter), die im Sulafjord kreuzen.

130 km gefahren
Fähre Aram - Larsnet   87 NKr  über den Rovdefjord


Donnerstag, 21.06.2007
Nach dem Frühstück machen wir uns gegen 7.°° auf zur Weiterfahrt. Die Sonne wird nur von kleinen Schleierwölkchen ab und zu verdeckt, wir haben 15,5°C und nahezu keinen Wind.
Wir sind mit Fährabfahrt an der Anlegestelle und warten nun eine halbe Stunde auf die nächste Fähre.
Die rv 61 mündet kurz vor Älesund in die E 39 und dort, wo sich diese mit der E136 verbindet,biegen wir nach Westen in Richtung Älesund ab (ist ganz gut ausgeschildert) und  finden auch schnell die Abfahrt zur Fjellstua ( 1.Abfahrt - Museer, 2.Abfahrt - Fjellstua).

Älesund

Oben auf dem Berg angekommen bietet sich uns wahrhaftig eine herrliche Aussicht auf die Stadt und auch die 418 Stufen hinunter sind kein Problem.
Älesund
älesund Wir landen direkt im Stadtpark von Älesund und erkunden zuerst das Hafengelände und nachher einige der berühmten Jugendstilbauten.
älesund

  älesund

Im Jahr 1904 brannte die Stadt fast vollständig nieder und da zur damaligen Zeit gerade der Jugendstil modern war, wurde Älesund also im Jugendstil wieder aufgebaut. Wir finden zahlreiche wunderschön verzierte Häuser und Ornamente in auffälligen Farben.

älesund


Nachdem wir die Jugendstilstadt ausgiebig bewundert haben, steigen wir die 418 Stufen wieder hinauf und gönnen uns in der Fjellstua ein riesengroßes, wunderbar schmeckendes Softeis. Allerdings ist auch der Preis dafür wunderbar: 35 NKr pro Eis (das sind immerhin reichlich 4 €!)
Noch ein Abstecher zum Stadion - liegt ein Stück unterhalb der Fjellstua, aber auch auf dem Aussichtsgipfel Aksla und ist ganz gut zum Ü geeignet - und zum Atlantikpark, auch dort könnten wir unser Haupt zur Ruhe legen. Aber da wir wieder mal duschen und Haare waschen wollen suchen wir einen Camping. Der erste am Weg ist zwar preislich günstiger aber schon ziemlich gut gefüllt, so fahren wir weiter zum Prinsen-Camping. Da ist mehr Platz, allerdings haben die zwei Sterne mehr auch ihren Preis: 190 NKr (ohne Strom) und duschen kostet 4 NKr extra. So ganz sagt uns der Platz nicht zu und hätten wir ordentlich miteinander geredet, wären wir sicher zum Stadion zurückgefahren, aber so dachte jeder, der andere will lieben zum Camping...Aber wenigstens hatte das Wasser Badetemperatur...

50 km gefahren
Fähre Hareid - Sulesund   105 NKr  über den Sulefjord
Prinsen-Camping 190 NKr

Freitag, 22.06.2007
Früh regnet es bei 12°C. Wir fahren halb acht los und sind eine Stunde später an der Fähre Vrestnes-Molde. In einer halben Stunde bringt uns diese über den Romsdals- und den Moldefjord. Bis zur Atlantikstraße benötigen wir nochmals 1,5 Stunden (diesmal bin ich gefahren!). Den gebührenpflichtigen Tunnel haben wir auf der alten Fjelltraße, der rv 64 umfahren. Auf dieser Straße bietet sich auch eine Fjellwanderung zur Trollkyrkja, einer Grotte im Fjell,an.Wir haben es nicht gewagt, laut Norwegen-Buch wären Gummistiefel notwendig, da einige Furte zu durchqueren sind - und es hatte in der vergangenen Nacht ziemlich geregnet...
 
atlantikstraße
Ab Vevang beginnt die eigentliche Atlantikküstenstraße, der berühmte Atlanterhavsveg. Dieser windet sich auf den nächsten 8 Kilometern über genau 6 Brücken auf schmalen Straßen über den Atlantik.


atlantikstraße atlantikstraße

Besonders beeindruckend ist die wunderschön geschwungene Storeseisundetbru gleich zu Anfang.


Mit dem Auto fahren wir hier sozusagen direkt über den Atlantik. Es gibt jede Menge Parkplätze, um die Schärenlandschaft von einem der Hügel zu überblicken - und jeder dieser Parkplätze lädt auch zum Übernachten ein. Wie eine Perlenschnur liegt die Küstenstraße auf Inseln, Inselchen, Schären und aufgeschütteten Dämmen.
Wir haben schönes Wetter - bei stürmischem Regen vermittelt sich bestimmt ein ganz anderen Eindruck, wenn der dann aufgewühlte Atlantik seine Wasser über die Brücken peitscht...


insel

Beim Suchen nach einem Übernachtungsplatz fällt uns diese Insel im Hintergrund des Fotos auf, ohne Straßenanbindung - aber mit einigen großen Gebäuden...

tang
muscheln
kastanien

Wir beschließen, einen der vielen Parkplätze zum Übernachten zu nutzen und ich wandere vor dem Schlafen noch ein wenig auf den Schären herum - wunderbar, könnte ich stundenlang machen - um allerlei interessante Meeresfrüchte zu betrachten.


160 km gefahren
Fähre Vrestnes - Molde   130 NKr  über den Romsdals- und Moldefjord

Sonnabend, 23.06.2007
In der Frühe 7.40 Uhr verlassen wir die imposante Atlantikküstenstraße und fahren im herunterkommenden Nebel wieder zurück nach Molde. Diesmal fahren wir auf der rv 663.Kurz nachdem die rv663 mit der rv664 zusammentrifft finden wir links der Straße im Örtchen Elnesvägen eine gute Übernachtungsmöglichkeit links der Straße.
Wir bleiben auf der rv663, erreichen die rv64, fahren diesmal durch den mautpflichtigen Tunnel welcher uns 15 NKR kostet und sind kurz vor 9.°° wieder in Molde. Auch dort bieten sich Übernachtungsmöglichkeiten:
- in Molde am Yachthafen (von Fähre kommend auf der rv64 ist hinter dem Yachthafen rechts ein großer Platz, dort ist das Parken über 24 Stunden und für LKW verboten, ansonsten aber gebührenfrei - sogar Toilettenhäuschen und eine Badestelle sind vorhanden.
- auch am Abzweig nach Andalsnes ist eine Übernachtung möglich
- Übernachten ist auch möglich auf der rv64 in Richtung Andalsnes nach dem gebührenfreien Tunnel unmittelbar hinter der Brücke (dort gibt es Toilette + Abfall) , kurz danach finden wir links einen Ü-Platz.
Auf der Touristinfo in Molde ist kostenloser Internetzugang möglich!!

holzhaufen
brücke
Istfjord
andalsnes
Mittsommerholzstapel in Molde
Spannbetonbrücke über den Fannefjord
Istfjord
Andalsnes am Fuße des Fjordes

Wir bleiben auf der rv64 und nutzen die Fähre Solsnes-Afarnes für 81 NKr über den Langfjord. Auch in Afarnes könnten wir übernachten. Mit der rv64 umkurfen wir den Romsdals- und den Isfjord, um am anderen Ende des Fjordes die "Alpenstadt am Fjord", Andalsnes zu finden. Wir erkunden die Übernachtungsmöglichkeiten, freuen uns auf die bevorstehenden Mittsommerfeuer und nehmen erst mal einen kurzen Abstecher auf dei rv 136 in Richtung Dombas um auf dem 10 km entfernten Parkplatz die Trollwand und das Romsdalshorn zu bewundern. Auch auf diesem PP wäre das Übernachten möglich, Toiletten und ein Kiosk sind vor Ort.

trollvege

Steile Felswände umgeben uns - das Romsdal ist eine Bergsteigerattraktion ersten Ranges. Die steile Felswand an der Bergkette Trolltindane, auf deren PP wir stehen, nennt sich Trollveggen und ist mit einer Höhe von 1000m die höchste, senkrecht überstehende Felswand Europas.Sie bietet einige der schwierigsten Klettertouren der Welt - leider war bei unserem Besuch kein einziger Kletterer zu sehen...
Auch das Romsdalshorn, ein auf der anderen Straßenseite zu sehender Berg, bietet einen imposanten Anblick.  Tief im Inneren des Berges ist ein Elektizitätswerk verborgen.


romsdalshorn
Trollveggen



Romsdalshorn

Wir stellen unser Auto am Bahnhof ab, beschließen hier zu übernachten. Auch mitten im Zentrum, am Kai, ist das Parken
kostenlos (Andalsnes ist eben ein autofreundliches Städtchen), aber auf beiden Plätzen sind keine Toiletten vorhanden. Wir erkunden die Stadt, finden einige Lebensmittelgeschäfte, ansonsten ist nicht viel los. Auch auf unsere Frage nach einem Mittsommerfeuer bei der Touristinfo kann man uns keine Antwort geben. Wahrscheinlich ist es doch nicht überall im Norden üblich...! Aber im Nachhinein betrachtet - es hat dann den ganzen Abend geregnet, da hatten es die Feuer sicher sowieso schwer...

Wir erkunden noch das Industriegebiet und finden dort nahe am Wasser einen schönen ruhigen Ü-platz mit Blick auf den Romsdalsfjord und viele Vögel - Möwen und Wachteln (?).

schlafplatz

150km gefahren
Maut Tunnel auf der rv64 vor Molde  15 NKr

Fähre Solsnes - Afarnes      81,- NKr  über den Langfjord
Lebensmittel in Andalsnes    78 NKr

Sonntag, 24.06.2007
Es hat fast die ganze Nacht geregnet, so dass früh der Nebel noch in den Bergen hängt. Heute wollen wir die Trollstiegen hinauf, hoffentlich löst sich die graue Suppe beizeiten auf.
Bei der Abfahrt gegen halb 8 haben wir 12°C.

troll

Der Weg zu den Trollstiegen ist gut ausgeschildert, er führt mitten durch ein Waldgebiet, vorbei an ziemlich leeren Campingplätzen, auf denen uns Trolle zuzwinkern.Die Straße schlängelt sich steil am Berg entlang, wir bewundern mehrere Wasserfälle, welche sich in die Tiefe stürzen. Zum Glück haben wir keinen Gegenverkehr, denn der Nebel wird, je höher wir die Serpentinen erklimmen, immer dichter...



die Trollstiegen im Nebel  von unten...
trollstiegen

Brücke

Entlang steiler Bergseiten führt der Trollstigveien über 11 Haarnadelkurven mit einer Steigung von insgesamt 12% und einer Länge von 18 km hinauf nach Stigrora auf 858 Hm. An einigen Stellen wurde der Weg regelrecht in den Fels gehauen. Der Trollstigveien kreuzt den Wasserfall Stigfossen über eine einzigartige Brücke aus Naturstein. Normal ist der Trollstigveien ab Mai/Juni geöffnet.


<Brücke von unten,Brücke beim Drüberfahren>


trollbruecke

Oben angekommen (8.15 Uhr) finden wir eine einzige Baustelle vor.

 
troll


Wir wollen bessere Sicht abwarten und machen auf dem Parkplatz vor dem Kiosk erst mal ein Vormittagsschläfchen.Nachher  gehen wir vorbei an einigen Souvenierständen zum Utsiktspunkt auf 850 Hm
- um auch dort eigentlich nur Nebel zu sehen.






  nebel
steinhaufen


Also fahren wir ein Stück weiter hinab ins Tal bis zum nächsten Parkplatz, der einen wunderschönen Fotohalt am wilden Valldalen bietet. Außerdem ist hier die Toilettenbenutzung im Gegensatz zum PP auf den Trollstiegen (10 NKr) gratis.

valldall
hausdach




Gras- und Baumbewachsene Hausdächer finden wir eigentlich überall in Norwegen.

Es geht wieder zurück, hoch auf den Trollstiegen-Parkplatz - immerhin wollen wir die bekannte Serpentinenstaße auch mal aus der Vogelperspektive bewundern - doch vorerst wird die Nebelsuppe immer dichter. Ob es wohl heute noch mal aufreißt...? Aber unser Warten wird belohnt, am Nachmittag bietet sich mal für eine Stunde freie Sicht - und die nutzen wir! Nur schade, dass gerade nicht allzu viele Fahrzeuge unterwegs sind, so dass spektakuläre "Gegenverkehrs-Bilder" ausbleiben. Aber auch so bleiben wir fast eine Stunde am Utsikspunkt, bis der Nebel die Straße wieder vollständig verschluckt. Zu guter Letzt erstehen wir im Souveniershop für 62 NKr noch unseren diesjährigen Begleiter, Elch Olaf, der fortan auf uns aufpassen wird.
Zum Schlafen bleiben wir auf dem Trollstiegen-PP, der uns eine angenehme und ruhige Nacht beschert.

trollstiegen
trollstiegen
trollstiegen3
trollstiegen4


40 km gefahren

Montag, 25.06.2007

Nach dem Aufstehen gegen 6.15 Uhr und bei 7°C fahren wir zum Frühstücken  wieder hinab zum Parkplatz am wilden Valldalen.
valldall


Im Ort Valldal gibt es einige Übernachtungsmöglichkeiten, z.B. an der Touristinfo, am Hafen bzw an der Anlegestelle (dort kosten WC und Dusche jeweils 10 NKr). Eine Fjordfahrt von Valldall zum Geiranger ist für 160 NKr pro Person zu haben. Wir bleiben auf der rv 6 und überqueren in Linge den Norddalsfjord. Auch an der Fähre in Linge können ca 5 Autos  mit Blick auf den Fjord über Nacht stehen. Entlang der rv 63 könnte man am Eidsvatnet auf dem PP (incl.Toilette) übernachten oder nach dem Tunnel, auch dort befindet sich ein PP mit Toilette.

Von dort geht es eine reichliche Stunde später weiter in Richtung Geiranger.

Auf dem Weg dahin fällt und diese Haus - eigentlich inmitten eines reißenden Flusses auf...


Fluss

Ehe wir uns versehen sind wir im Nebel die Kehren zum Ort Geiranger hinunter gefahren und sind kurz vor 10 Uhr auf dem kostenlosen Parkplatz in Geiranger.
Wir bleiben ungefähr 6 Stunden, erkunden den Touristenort, stürzen uns ins Tourigewühl, verspeisen ein Eis und sitzen einfach nur am Fjord und beobachten die Menschen rundherum.

geiranger
troll-geiranger
geiranger1
Blick vom Ornevei

Blick vom Örtchen Marak

In der Touristinfo gibt es einen Internetanschluss und wir erfahren für 15 NKr, dass das Wetter in den nächsten Tagen auch noch nicht hochsommerlich, aber doch wenigstens meist trocken werden soll...
Und auch einen Kaufmannsladen gibt es und wir füllen unsere Vorräte an Wurst und Brot auf.
Dann warten wir noch auf die Abfahrt der "Seven Seas Voyager" - einem Kreuzfahrtschiff mit ca 300 Leuten - und fahren die Serpentinen des Adlerweges ( Ornevei ) wieder hinauf zum Übernachtungsparkplatz. Diesmal  haben wir vom Adlerblick eine fantastische Aussicht auf den Fjord mit dem Wasserfall "Sieben Schwestern" (De Syv Sostre) und das dahinfahrende Kreuzfahrtschiff. Morgen sollen mehrere Schiffe gleichzeitig im Geiranger vor Anker liegen, das wollen wir uns nicht entgehen kassen. Doch für heute gibt es nur noch einen kleinen Spaziergang, dann ist Abendbrot angesagt. Kurze Zeit später stürmet eine Herde  Schafe den Parkplatz , von unserem Blacky argwöhnisch beobachtet.

Möwe
geiranger2
schafe
Eine Möwenmama mit ihrem Kücken
der Adlerblick
Schafe auf dem Parkplatz
77 km gefahren
Fähre Linge - Eidsdal      74,- NKr  über den Norddalsfjord
Internet  15 NKr
Lebensmittel  60 NKr

Dienstag, 26.06.2007

Zum Frühstück fahren wir bei 10°C wieder hinab nach Geiranger. Nebel liegt wieder über dem Fjord, aber unten in Geiranger ist die Sicht frei. Eigentlich wollte ich gern noch den Wasserfall Storseter besichtigen, da man hinten diesen gehen kann. Aber als wir am kleinen Hinweisschild vorbeifahren und Torsten erkennt, dass man hin "wandern" müsste - hält sich seine Lust stark in Grenzen. Und das soll - wie wir einige Zeit später feststellen werden - noch von Glück für uns sein.
Wir wollen nämlich zum Dalsnibba.
Dazu geht es auf dem Orneveien, dem Adlerweg, über Serpentinen wieder hinauf in die Höhe.Der Adlerweg ist eine Bergstraße mit wieder 12% Steigung, die auf der Pariser Weltausstellung einen Preis wegen ihrer genialen Technik erhalten hatte. Und wahrhaft - wir finden diese Fahrt von Geiranger um einiges imposanter als die Trollstiegen.
Aus dem Sommer in Geiranger fahren wir  wieder in den Winter.
Die Schneeberge an den Straßenrändern werden größer,in den Seen treiben Eisberge.


straße
straße1
bergsee
Djupvatnet

Am Djupvatnet in knapp 1040 m Höhe bei der Djupvasshytta zeigt der Wegweiser links auf eine Mautstraße hinauf zum Dalsnibba. Wir berappen  die 70 NKr Maut und winden uns über autoleere 10 Haarnadelkurfen hinauf zum Parkplatz auf 1500 Hm. Auch auf dem Parkplatz keine Menschenseele.


dalsnibba

Es ist fantastisch und vollkommen ruhig in der Höhensonne. Wir erkunden den Souveniershop und genießen die Aussicht weit übers Fjell. Bis nach Geiranger langt die Sicht leider nicht, trotzdem ist die Aussicht wunderbar!

auf 1500 Hm

Parkplatz dalsnibba
20 Minuten später (deswegen war es gut, den Wassefall nicht besucht zu haben...) sind "alle Busse Norwegens" auf der Plattform versammelt. Wir zählen 20 Stück davon inclusive Jubel, Trubel und Geplapper in allen möglichen Sprachen - und wir beschließen, uns an den zunächst abfahrenden Bus dranzuhängen. Außerdem ist Nebel aufgezogen und verdeckt jede nur irgend mögliche Sicht auf den Geiranger und die umliegende Bergwelt.
parkplatz1 dalsnibba

wieder hinab
hinab vom Dalsnibba
djupvashytta

Unten angekommen fahren wir am Djupvatnet entlang über die wunderschöne Hochgebirgsstraße Ornevei bis wir auf die Straße 15 kommen. Dort geht es rechts durch einen Tunnel  in Richtung Stryn. Später könnte man die wunderschöne alte Gebirgsstraße 258 befahren.

straße 63

Wir allerdings halten uns links und finden gleich erst mal einen Rastplatz mit Übernachtungs- und Spaziergehmöglichkeit für uns und unsere Hunde. Danach fädeln wir mit 90kmh auf der rv15 in Richtung Grottli. Zwischen Grottli und Lom finden wir jede Menge übernachtungsgeeignete Parkplätze, meist zwar ohne Toilette, dafür aber weit abseits der Straße.

fluss

Wir machen Halt am Hinweisschild zum Pollvoss. ( Aus Richtung Geiranger der erste Rastplatz - nicht der mit der Hütte, da ist nur die Brücke über den Fluss )Was uns hier wohl erwartet? Der Pollvoss ist das östliche Ende einer Kette schäumender Sturzbäche.Nach kurzem Weg durch den Wald sehen und hören wir den reißenden Fluss.Die Kraft des Wilwassers ist einfach unvorstellbar und vor lauter Getose vestehen wir unsere eigenen Worte nicht mehr. Wir klettern über Riesensteine und stehen plötzlich mitten drin im Getose!

pollvoss


nordbergkirche

Weiter geht es auf der rv15, ein kurzer Fotohalt an der Nordberg-Kirche - links der Straße eine Sammlung kleiner Traktoren.


In Lom besuchen wir die große und wirklich schöne Stabkirche. Der Eintritt kostet zwar 45 NKr, aber wir wollen ja eigentlich auch nur von außen gucken.

Stabkirche Lom

In Lom finden wir auch eine Art Einkaufscenter, wo wir zuerst unser Auto volltanken und danach lecker Fisch, Käse und super Krabbensalat kaufen. Bereits kurz vor Lom haben wir einen Campingplatz gesichtet, der uns ganz gut gafallen hat.

gjeilo

Also wieder ein paar Kilometer retour zum Gjeilo-Camping, der uns für 120,- NKr (Auto 80, Person je 10, Strom 20 ) eine Übernachtung auf einem Wiesenplatz am Fluss bietet. Es ist zwar noch zeitiger Nachmittag, aber wir möchten ein wenig die wunderbare Ruhe hier genießen. Wir probieren - obwohl außer einem Bauernhof weit und breit keine Behausung zu sehen ist - einen offenen Internetanschluss zu finden. Und - siehe da - es klappt! Also nutzen wir die freie Zeit, um Urlaubsgrüße per email zu versenden, eigene emails abzurufen, die Wettervorhersage abzurufen und und und...

133 km gefahren
Maut Dalsnibba   70 NKr
Lebensmittel  85 NKr
Tanken  400 NKr

Mittwoch, 27.06.2007

Heute steht der Sognefjellswegen, die rv 55, auf dem Programm.
Diese Straße soll eine der imposantesten Passstraßen sein. Der höchste Gebirgspass im Norden Europas  ist nur in den Sommermonaten befahrbar und führt über das Dach Norwegens bis auf eine Höhe von 1434 m ü NN.
Wir verlassen den Gjeilo-Camping gegen halb acht bei strahlendem Sonnenschein (Frühstück im Freien!), fahren auf der rv 15 bis Lom und biegen dort rechts auf die legendäre rv 55.
Es geht bergauf. Im Womo-Buch ist ein Sommerskicenter beschrieben - da wollen wir hin. Dazu lassen wir den  Abzweig zur Spiterstulen-Hütte links liegen und fahren den nächsten Anzweig wieder links hoch zum Sommerskicenter. Die schmale Straße wechselt schnell von Asphalt zu festgefahrener Erde. Nach einigen Minuten stehen wir vor der Bom-Station und überlegen, ob wir die 85 NKr ausgeben wollen. Aber da wir nun einmal hier sind... und wir sollten es nicht bereuen!
Nach der Mautstelle erwartet uns eine ordentliche, gut befahrbare Straße, welche sich stetig in die Höhe windet.

 Auf 1850 Hm sind wir beim Skicenter gelandet - und wieder in Regionen des ewigen Eises. Wir beobachten einige Zeit die Skifahrer und  staunen über die Sorglosigkeit auf dem Parkplatz: da bleibt der Kofferraum einfach auf oder der kleine Hund wird einfach neben dem Auto angebunden, Auto zuschließen? Fehlanzeige! Ich glaube, hier oben ist Kriminalität ein Fremdwort!

sommerski
sommerski1

goldhoeppigen

Wir fahren wieder ein Stück zurück zur Juvasshytta. Von hier beginnen geführte Wanderungen zum Galdhöpiggen, mit 2469 m der höchste Berg Norwegens. Man köönte sicher auch allein wandern, aber ein Gletscher muss überquert werden - und ohne Erfahrung ist da ein Wanderführer sicherer.

goldhoeppigen1

Die Tour dauert insgesamt 7 Stunden (3 rauf, 3 runter, eine Stunde Aufenthalt) und das wollen wir der Ronja nicht zumuten. Und bei strahlendem Sonnenschein können wir sie auch nicht im Auto lassen.

Aber wir beschließen: irgendwann sind wir mal wieder hier, und dann ... reizen würde uns der Aufstieg schon.

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Impressionen auf  1800Hm


Es ist mittlerweile 10.°° Uhr und wir fahren wieder hinab. Unterwegs halten wir einige Male, genießen den wundervollen Blick ins Tal und auf die Bergwelt, laufen bei Sonne pur über Steine und Flechten und bewundern die herrliche Ruhe, weitab von jeglichem Trubel.
Wieder auf der rv 55 fahren wir noch eine Weile über das herrliche Sognefjell und genießen diese wundervolle Passstraße und die Stille der Landschaft.

str.55
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Am höchsten Punkt der Straße, auf über 1400Hm, finden wir einen Rastplatz  und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen.


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In steilen Haarnadel-Serpentinen rollen wir hinab ins Tal. Gute Bremsen sind Voraussetzung und wir sehen ein dampfendes Auto (mit kaputtem Kühler) am Fahrbahnrand. Günstiger für's Auto wäre es sicher, die Strecke andersrum zu fahren, also vom Sognedal nach Lom.

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Wir bleiben auf der rv 55 (eine andere Straße gibt es ja auch nicht...) und fahren immer am Lusterfjord entlang um danach auf die rv 604 abzubiegen - ich möchte zur Gletscherzunge Nigardsbreen.
Wir fahren zum  Gletschermuseum, lassen unser Auto auf dem dortigen kostenlosen Parkplatz stehen um , wie im Womo-Buch beschrieben, die 2,5 km zum Gletscher zu laufen.
Dabei lernen wir: Nicht alles was im Buch steht, ist richtig und gut!
Aus den 2,5 km werden 5 km und  an der Bom-Station hätten wir nur 25 NKr löhnen müssen... Der Weg ist ja eigentlich schön zu gehen, Asphaltstraße mitten durch eine Moränenlandschaft. Als wir dann endlich am Gletscher-Parkplatz ankommen, sind es immer noch 30 Minuten - oder eine Bootsfahrt - zum Gletscher, beides für Ronja undiskutabel... Wären wir mit dem Auto gefahren, hätten wir unsere Vierbeiner im Fahrzeug lassen können...
So bin ich allein über die vielen rundgelutschten Steine zum Gletscher geklettert - und Torsten ist inzwischen mit den Hunden langsam  wieder zurück in Richtung Auto gelaufen.
Der Weg zum Gletscher war ganz nach meinem Geschmack, es hat richtig Spaß gemacht über die großen Steine zu klettern. Die Temperatur ist mittlerweile auf 22°C gestiegen, aber der Wind weht ziemlich frisch.


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Die Gletscherzunge an sich ist eine Wucht. Irgendwann gab es mal Absperrungen, aber diese sind zerrissen oder runtergetreten, so dass ich bis ans ewige Eis ran  und es auch anfassen kann. So nah war ich einem Gletscher noch nie!

nigard148



Zurück über die rv 604 zur rv 55 und den Übernachtungstip eines Womofahrers gesucht - Mariafjora, ein kleines stilles Örtchen links der Straße. Gefunden haben wir einige verschlafene Häuser am Fjord - eigentlich tatsächlich ideal für Womo's. Was uns fehlt, ist eine Toilette vor Ort...
Also fahren wir weiter zum Molden-Wanderparkplatz, ausgeschildert links mit "Mollandsmarki", auf dem wir dann auch stehen  und bis auf vereinzelte Jogger auch allein bleiben.

225km gefahren


Donnerstag, 28.06.2007

Früh um 6.20 Uhr haben wir 10°C und es ist bewölkt.

Zum Frühstück wollen wir einen Parkplatz mit einem Tisch finden, sind aber bis Sogndal erfolglos. Dort halten wir uns links Richtung Lärdal und finden in Kaupanger - sehenswert die schöne Stabkirche - eine verschlafene Fährstation, die erste Fähre fährt früh 9.°° Uhr.
Wir erkunden den Weg auf der rv 5 in Richtung Lärdal (Bomveg) und finden am Wegesrand einen ruhigen Parkplatz zum Frühstücken und Gassi-gehen.
Wie nun weiter?

Kaupanger

Folgen wir dem Rat der Touristinfo und fahren mit der Fähre von Kaupanger nach Gudvangen?  Die knapp 5-stündige Fährfahrt durch 3 Fjorde soll sehr empfehlenswert sein, ist aber mit  700 NKr für uns (500 NKr für Auto+Fahrer / 200 NKr für jede weitere Person) nicht wirklich preiswert.
Alternativ gibt es die Fahrt durch den 25-km-Lärdaltunnel - na ja... oder außenrum mit der Fähre Mannhaller-Fodnes (121 NKr - 98 für'sAuto und 23/Person) und dann über die Fjellstraße - also wieder hoch in den Schnee und auf der anderen Seite auf Serpentinen wieder runter...und oben hängt alles voller dichter Wolken.
Wir entschließen uns, doch dem Rat der Tourist-info zu folgen und die Fähre Kaupanger-Gudvangen über den Sognefjord, den Auerlandsfjord und zu letzt den schmalen Näroyfjord zu nehmen.
Also stellen wir uns an der Fährstation an und erfahren, dass fast alle anderen die Fähre vorbestellt haben. Hoffentlich kommen wir auch mit! Aber es klappt, auf der Fähre ist genug Platz, wir lassen unsere Vierbeiner im geschützten Auto und sichern uns einen Platz auf den Plastestühlen ganz vorn an der Reeling. Trotz des mächtigen Windes (die schmalen Fjorde bilden einen regelrechten Windkanal, durch den den Wind so mächtig pustet, dass wir manchmal unser eigenes Wort nicht mehr verstehen) bleiben wir die ganze Zeit an Bord.


sogndal
sogndal1
sogndal2
sogndalsfjord

Der Sogndals- und der
Auerlandsfjord


Diese Fährfahrt ist wirklich einmalig, die schmalen Fjorde umgeben von 1000 m hohen Bergen, die kleinen Häuschen einsam und teilweise ohne Straßenanbindung am Fjordufer und die gigantischen Wasserfälle, welche sich von den Felsen in den Fjord ergießen - dies alles ist jede der 700 Kronen (ungefähr 100 €) wert.


näroy1
näroy4
näroy5

Besonders des letzte Fjord, der schmale Näroyfjord, ist wirklich spektakulär. An seiner schmalsten Stelle ist er gerade 250 m breit, dafür wachsen die Felswände an  beiden  Seiten bis zu 1800 m in die Höhe. Einfach gigantisch!

näroyfjord
näroy3
näroy2
gudvangen
Der Näroyfjord wird schmaler und schma
ler, die Felsen zu beiden Seiten des
 Fjordes wirken steiler und steiler
Am Ende des Fjordes das Örtchen Gudvangen






In Gudvangen (der Ort besteht eigentlich nur aus der Fährstation) geht es links gleich in einen 11-km-Tunnel. Vor dem nächsten Tunnel, der nur 5 km lang ist, wollen wir zum Ziegenstädtchen Undredal, verpassen allerdings die Abfahrt, so dass wir durch den Tunnel abwärts rauschen, danach wenden und die 5 km durch den Tunnel wieder retour fahren. Diesmal sehen wir die Abfahrt rechtzeitig und schrauben uns hinab  zu dem kleinen Fjordstädtchen, in dem 5 mal mehr Ziegen als Menschen leben sollen.Von den Ziegen sehen wir nur einige wenige auf einer Weide, aber der Ziegenkäseladen und die kleine niedliche Stabkirche haben wir schnell gefunden.

kirche

Das Kirchlein ist eines der ältesten noch benutzten Kirchen in Norwegen, gebaut im Jahr 1147. Leider kann ich sie nicht von innen bewundern, da gleich ein Gottesdienst stattfindet. Im Käseladen kosten wir braunen Ziegenkäse - ich finde ihn gewöhnungsbedürftig (?) - und kaufen weißen.

Undredal

Anschließend fahren wir zurück durch den 5-km-Flenja-Tunnel nach Flam. Wir finden ein von hohen Bergen umgebenes Tal, in das der letzte Zipfel des Auerlandsfjords hineinragt.
Der Ort besteht fast nur aus der Bahn- und der Fährstation und natürlich einem Campingplatz.
 

176-flam
flam
camping

165-flam

Die bekannte Flam-Bahn windet sich auf 20 km Länge von Meeresniveau durch 20 Tunnel hindurch bis zur Bergstation Myrdal in 865 Hm.

flambahn

Nach einem Rundgang durch Flam nutzen wir statt des Zuges die Baustraße durch das Flamsdalen, welche entlang der Zugtrasse in die Höhe führt und hoffen, keinen Gegenverkahr zu erwischen. Fast hätte es geklappt, aber kurz vor einer der vielen Kurven steht plötzlich ein Riesenbaulaster von uns... kurzer Schreck, ein paar Meter zurück und wir kommen aneinander vorbei. Wir trauen uns bis zur Station Berekvam und lassen unser Auto auf dem dortigen Bahnparkplatz (kostenlos) stehen.Von Berekvam aus wollen wir einen Teil des Flamstales zu Fuß erkunden. Wir laufen eine Stunde nach oben, der Weg ist schön, wir kommen an bizarren Felsen und Wasserfällen vorbei - unten im Tal ein reißender Bergfluss. Zwei Autos überholen uns - die Baustraße führt noch weiter hinauf - und einige Wanderer und Radfahren treibt es bergab.


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166-flamsdalen
flamsdalen
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Unser Blacky hat die Ziegen entdeckt...
ein Brücklein  
und schmale Straßen
um hohe Felswände herum

Am Parkplatz wieder angekommen finden wir ihn entgegen dem Womo-Buch zum Übernachten nicht sonderlich geeignet, auch steht da ein großes Parken-Verboten Schild für Womo's von 17.°°-10.°°. Also kurven wir zurück nach Flam, betrachten einige Zeit den Trubel an der Bahn und fahren zum Übernachten wieder mal durch den Flenja-Tunnel zum Abzweig Undradal, wo wir bereits einen Picknickplatz ausfindig gemacht hatten. Die Straße noch ein klein wenig weiter Richtung Undredal und wir finden unser ideales Übernachtungsplätzchen rechts der Straße hinter Büschen verborgen.

undredal

135km gefahren

Fähre Kaupanger - Gudvangen    691,- NKr über den Sogne-, Auerlands-, Näroyfjord
Ziegenkäse            45 NKr
Lebensmittel in Flam  59 NKr


Freitag, 29.06.2007
Wir fahren in der Früh bei bewölktem Himmel und 9,5 °C wieder durch den 5-km-Tunnel nach Flam, im Fjord liegt ernaut ein Kreuzfahrtschiff. vor Anker.
178-flam

tunnel
Wir fahren weiter auf der E16 und gelangen zum  Lärdalstunnel mit einer imposanten Länge von 24,5 km. Der Tunnel wurde 2002 fertig gestellt und in 20 min.haben wir ihn durchquert. Eigentlich mag ich keine Tunnel - und schon gar nicht solche langen... Aber irgendwie hatte ich diesmal keine Probleme, zumal aller 5 km eine größere Ausweichstelle mit Lichtshow eingebaut wurde.



Gleich nach dem Tunnel findet sich links ein großer Parkplatz, auf dem man sicher auch gut übernachten könnte.
Wir halten uns rechts, bleiben auf der E16 und erblicken beim Durchfahren des Lärdalen zum ersten Mal Getreide-und Kartoffelfelder. Auch Johannisbeeren werden in diesem fruchtbaren Tal angebaut. Einige Kilometer später findet sich auf der linken Seite wieder ein großer Parkplatz mit Ü-Möglichkeit, auch vor und nach dem 16km-Tunnel auf der historischen Route (bei Husum) finden sich gute Rastplätze - allerdings sieht der Rastplatz vor dem Tunnel idyllischer aus.
30 kilometer hinter Lärdal finden wir die Stabkirche von Borgund - ein Muss für jeden, der hier in der Nähe ist.  
borgund

Diese Stabkirche ist die berühmteste Stabkirche in Norwegen. Sie zeichnet sich durch filigrane Dachreiter und kunstvoll geschnitzte Drachenköpfe aus.
Im Normalfall kostet bereits der Blick aus der Ferne - im Umkreis von einigen Metern vom Eingang ist ein rot/weißes Absperrband gespannt mit dem Hinweis "Betreten  verboten". Nur kurz vor 9.°° ist früh noch keine Menschenseele vor Ort und das Band lässt sich ganz leicht übersteigen...so habe ich den doch happigen Eintritt von 8,- € gespart. Auch soll diese berühmte Kirche in der Saison von Menschenmasse umlagert sein...


borgund208

Kurz nach Borgund gibt es rechts einen großen Ü-Platz mit WC, ausgeschildert als LKW-Parkplatz.
Von Borgund auf 500Hm steigt die E16 hinauf aufs Fillefjell mit 1004 Hm, wir allerdings halten uns rechts und biegen auf die rv52, auf welcher wir uns hinauf aufs Hemsedalsfjell schrauben.
Oben auf 1137 Hm angekommen, misst unser Außenthermometer noch ganze 5,5°C.

fjell210

 Die Strecke über das Hochfjell ist gut ausgebaut, wir fahren über einsame, von Bergseen durchzogene Hochflächen und  finden oben auf dem Fjell jede Menge Ferienhütten - aber keine menschlichen Wesen.

fjell
fjell211

 
rjukande218
Unsere nächste Station ist der Zwillingswasserfall Rjukandefossen.
Nach 10 Minuten Waldpfad stehen wir am Wasserfall und bestaunen diesen mit großen Augen...

rjukande

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Unsere Blicke schweifen weiter und erblicken einige Meter flussabwärts eine Hängebrücke, welche wir nun genauer erkunden möchten.
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rjukande216


die Bohlen sehen ziemlich wacklig aus...


Wieder zurück zur Straße erwartet uns kurze Zeit später ein Schild:"dype spur" (tiefe Spurrinnen) - und diese waren wirklich tief...
Kurz nach dem Ort Hemsedal finden wir rechts der Straße den gut ausgeschilderten Parkplatz Hemsedal mit Kiosk und WC (letzteres haben wir allerdings auch schon sauberer erlebt). Aber der Parkplatz ist groß und gut zum Übernachten geeignet. Überhaupt gibt es entlang der rv52 viele Übernachtungsmöglichkeiten.
Auch im weitern Verlauf der rv7 bis Honefoss gibt es zahlreiche Parkplätze, alle ü-möglich, aber die meisten direkt an der Straße gelegen - manche allerdings mit Seezugang.
Nach Noresund machen wir einen kleinen Abstecher über die rv 35 ins Eisenbahnmuseum nach Kröderen - wir hatte auf dem Hemsedal-Parkplatz ein großes Hinweisschild gesehen. Im Sommer schnauft an jedem Sonntag ein Veteranenzug auf dem alten 26 km langen Gleis vom Südende des Kröderensees bis nach Vikersund. Allerdings ist hier noch keine Saison - und außerdem ist Freitag!
Also sehen wir uns nur die alten Waggons an und fahren wieder zurück zur rv7.

eisenbahn

schrott

Und immer wieder finden wir Schrottautos am Straßenrand, manche schon regelrecht von Gebüsch zugewachsen...

Kurz vor Oslo, in Vik, tanken wir unser Gefährt noch mal auf und suchen dann einen Campingplatz. Der zweite Platz nach Vik, in Tyrifjorden, ungefähr 1,5 km von unserer E16 entfernt, sollte unserer sein. Er liegt direkt am See und wir bezahlen 170 NKr (incl. 30 NKr für Strom).

ü-platz oslo


Wir haben Supersonne und ich beschließe baden zu gehen obwohl im See nur so ungefähr 16°C Wassertemperatur herrschen. Danach nutzen wir den Rest des Tages zum Relaxen. Wir hängen unser Heckzelt ein, kochen Makkaroni und lassen die Seele baumeln.

329km gefahren
Camping Tyrifjorden    170 NKr  
Tanken                 725 NKr

Sonn
abend, 30.06.2007
Früh werden wir dann von komischen Grunzgeräuschen geweckt. Ich hatte schon die Ronja im Verdacht, dass sie was zum Fressen sucht - aber plötzlich wird unser Blacky ganz aufgeregt und springt über uns von Fenster zu Fenster... Ein Blick aus selbigem löst das Rätsel:



 ein Hängebauchschwein, welches vom gestern abgekippten Nudelwasser magisch angezogen wird und nun um unser Auto trippelt. An Schlaf ist nicht mehr zu denken und wir müssen Blacky festhalten, damit er nicht aus dem Auto springt.
Schließlich trollt sich das Schwein von dannen und wir finden wieder etwas Ruhe.


schwein

Aber es regnet mal wieder und so hält uns nicht mehr auf dem Camping und kurze Zeit später rollen wir in Richtung Oslo. Nach dem Tunnel gibt es einen Picknickplatz direkt an der E16 mit herrlichem Blick über den See (oder ist es schon der Oslofjord?)
Wir berappen 20 NKr Maut,lassen uns vom Navi durch Oslo leiten und landen auf der E6 in Richtung Göteborg.In Moss und direkt am Grenzübergang werden nochmals je 20 NKr Maut fällig.
Die 340 km bis Göteborg erscheinen uns ewig und wir benötigen infolge "Vegearbeitsbomrade" für diese Strecke über 4 Stunden.
An der Abfahrt 59 (Kungsbacka / Onsala) verlassen wir die E6 und fahren geradeaus, lassen die Kirche links liegen um 2,5 k
m später am Kreisel nach rechts in Richtung Valldal abzubiegen ( links würden wir in Gotteskär landen ).
Circa 7 km später folgen wir links dem Wegweiser zu Smarholmen und landen kurze Zeit später an der uns bereits bekannten Schärenküste mit ihrem großen Parkplatz incl.Toiletten und natürlich Sonne pur.Wir freuen uns, dass es den Parkplatz immer noch gratis gibt - aber wahrscheinlich ist hier nur noch keine Saison...
Zum Baden ist es zu kühl, aber auf den Schären lässt sich super herumklettern - nur Ronja hat manchmal einige Schwierigkeiten mit den großen Steinen.

onsala183

onsala
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Wir genießen den wunderschönen Vollmond-Abend am schwedischen Meer und verbringen eine ruhige Nacht auf dem Platz direkt am Wasser.

378 km gefahren
Maut    60 NKr

Sonntag, 01.07.2007
Früh um 7.°° wecken uns die Sonnenstrahlen bei 14°C. Wir fahren weiter in Richtung Süden, finden einen Rastplatz bei Halmstadt, welcher sicher gut zum Ü geeignet wäre. Zwischen Abfahrt 47 und 48 gibt es eine Tankstelle + Rastplatz, die ziemlich weit von der Straße entfernt sind.
Ca 9.15 Uhr erreichen wir die Abfahrt 39 und biegen von der E6/E20 auf die rv115 nach Torekow. Im Hafen gibt es einen großen Parkplatz mit Gebühr von 10.°°- 6°°. Im Fischhuset gibt es ab 9.°° lecker Räucherfisch zu kaufen. Einige der Verkäufer sprechen deutsch und wir können unsere letzten schwedischen Kronen für die Fähre aufsparen und in Euro bezahlen.
Wir kaufen für 12 € Lachs und Makrele und freuen uns jetzt schon auf die Mahlzeit.

ranarp
Zurück geht es nach Hov und dann auf der rv 105 in Richtung Förslov, so dass wir gegen halb 11 bei Sonne pur in Ranarpstrand landen. Die Lufttemperatur beträgt 21,5°C und die Wassertemperatur gefühlte 16-17°C. Zwischen dem Sonnenbaden war ich 3 mal im Wasser, für Torsten war es dann doch etwas zu kalt.

ranarp186


Wir kennen diesen Strandabschnitt ja schon von unseren anderen Skandinavienreisen, machen eigentlich jedes mal hier Rast und es gibt auch schöne Spazierwege durch das Naturschutzgebiet.

200 km gefahren

Montag, 02.07.2007
Es ist windig, dicke Wolken bedecken das Himmelsblau.

trelleborg
Nach 2,5 Stunden landen wir in Trelleborg. Das Wetter hat sich eines besseren besonnen, der Wind weht zwar noch kräftig, aber die Sonne lugt schon ab und zu hinter den Wolken hervor.Wer in Trelleborg Toiletten benötigt, sollte die im Maxi-Einkaufsmarkt nutzen (Mo-Fr 8-21 , Sa+So 8-19), denn die Toiletten auf dem Parkplatz sind "unter aller Sau".

13.°° fahren wir mit der Fähre nach Sassnitz. Es windet wieder mächtig und wir erreichen Deutschland 17.°° bei 16°C und Regen.
kreidefelsen

Die Kreidefelsen von Rügen

Wir stärken uns beim Werksverkauf von Rügenfisch in Sassnitz (Wegweiser Stadthafen) mit einer Fischsemmel für 1,50 € und fahren bei dichtem Nebel weiter nach Dranske in den oberen Zipfel von Rügen. Auf Schaabe, zwischen Glowe und Juliusruh, finden wir zahlreiche Parkplätze mit Strandzugang - aber alle mit so einem komischen Schild versehen: "Das Übernachten...ist verboten" Bei genauerem Hinsehen ist hier sogar das Stehenbleiben in der Zeit von 21-8 Uhr verboten! Wir folgen in Juliusruh dem Wegweiser zum Hafen und finden rechts einen großen freien Parkplatz, auf welchem wir die Nacht verbringen.

dranske
ronja
blacky
Der Strand von Dranske
Ronja und Blacky
am Strand von Juliusruh

225 km gefahren
Fähre Trelleborg - Sassnitz
    107 €

Dienstag, 03.07.2007

Wir fahren früh 7.°° vom Parkplatz los. Nachts hat es geregnet, jetzt am Morgen ist der Himmel bewölkt, aber trocken.
Wir frühstücken auf einen Strandparkplatz auf Schaabe und ich muss erts noch mal in die Ostseefluten springen, bevor ich mich für diesen Urlaub von der Ostsee verabschiede.
Die Parkplatzgebühr beträgt 2,50/ Tag für alle Fahrzeuge, 0,50/ Stunde. Der Strand ist wunderschön, aber das Wasser ziemlich flach und zum Schwimmen eher ungeeignet.


ostsee
ostsee193
mammutbaum
Juliusruh
ich war baden...
ein Mammutbaum

Bevor wir Rügen verlassen, halten wir bei dem Bauernmarkt auf der linken Seite und kaufen noch Fischsemmeln und Räucherfisch.
   
rügendamm
Der Rügendamm ist noch nicht ganz fertiggestellt, so dass wir noch über die alte Rügenbrücke fahren.

5 Stunden später sind wir wieder in der Heimat und wir werden die schönen Tage in Skandinavien noch oft Revue passieren lassen. Besonders die Ruhe und natürlich die faszinierenden Landschaften haben es uns angetan und wir sind sicher - der nächste Urlaub im Norden wird nicht allzu lange auf sich warten lassen...